„nature life“

Projekt Kalender

Das neue Jahr ist angebrochen und ich habe noch keinen sinnreichen Kalender für den Wohnbereich gefunden. Vor ein paar Jahren gab die Umweltfachstelle in Olten einen informativen Jahreskalender heraus. Monat für Monat konnte ich Nützliches und Wissenswertes aus der Tier- und Pflanzenwelt meiner Umgebung erfahren. Ich habe die Suche nach einem vergleichbaren Kalender aufgegeben und entschieden, selbst einen zu gestalten.
Dabei habe ich mir überlegt einen klassischen Jahreskalender (schöne Bilder, lehrreiche Inputs und Tagestabelle) mit interaktiven Elementen zu versehen. So könnten die Benutzer anhand von QR-Codes zusätzlich auf Webinhalte zugreifen und sich von Videos, Rezepten, Werkanleitungen inspirieren lassen und weitere Inputs erhalten. Jeden Monat wird ein Thema aus meiner unmittelbaren Umgebung der Natur bearbeitet.

 

„Zwipf“ Futtersäckli für Kleinvögel

Das Januarprojekt widme ich dem Thema Futterstelle für Kleinvögel. Da ich eine Futterstelle in meinem Garten habe, kann ich Beobachtungen direkt mit Fotos und Videos dokumentieren.
Die Meisenknödel und Futterringe aus dem Handel haben sich gut bewährt. Mich stört jedoch, dass diese oft in einem Kunststoffnetz verpackt sind. Diese Kunststoffnetze können nicht wieder befüllt werden und bleiben schlimmstenfalls in der Natur zurück. Als umweltfreundliche Alternative habe ich ein Redesign namens „Zwipf“ gestaltet.

zwipf_umwelt

Der „Zwipf“ ist für Kleinvögel im Siedlungsgebiet konzipiert. Der Name „Zwipf“ ist eine Abkürzung und bedeutet Zwischenverpflegung.
Denn bei Bodenfrost, Eisregen oder geschlossener Schneedecke kann die Fütterung eine Überlebenshilfe sein. Die Schweizerische Vogelwarte und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz haben ein Merkblatt zum Thema „Fütterung von Kleinvögeln“ herausgegeben.
„Futterstellen bieten ausserdem eine gute Gelegenheit, Vögel aus der Nähe zu beobachten und ermöglichen somit schöne Naturerlebnisse. Deshalb ist gegen ein sachgemässes und massvolles Füttern nichts einzuwenden, wenn wir uns gleichzeitig auch für die dringenden Natur- und Vogelschutzprobleme einsetzen.“

> vogelwarte.ch Merkblatt

Beim Redesign „Zwipf“ habe ich das erwähnte Merkblatt berücksichtigt. Der „Zwipf“ ist mit vielen schwarzen Sonnenblumenkernen, einigen zerhackten Hasel- und Baumnüssen sowie mit wenigen Rosinen befüllt. Aus ökologischen Gründen, sollten auf Erdnüsse, Palmöl und Kokosfett verzichtet werden. Da „Zwipf“ wiederbefüllbar ist, habe ich auf eine Anreicherung mit Rindertalg oder Schweinefett verzichtet. Der Benutzer kann den „Zwipf“ ohne grossen Aufwand erneut befüllen. Es sollte aber nichts Gewürztes, Essensreste oder Brot verwendet werden.

Das Material des „Zwipf“s besteht aus Leinenschnur (Linum usitatissimum) und ist eine alte Kulturpflanze, die zur Faser- und zur Ölgewinnung angebaut wird. Seit dem späten 19. Jahrhundert wurde Leinen in der Textilindustrie fast völlig durch Baumwolle verdrängt, gewinnt aber seit dem Ende des 20. Jahrhunderts als ökologische Naturfaser wieder an Bedeutung.
Mir gefällt das Material, da es auch in unserer Region wächst und robust ist. Bei Nässe gewinnt es an Reissfestigkeit.
„Zwipf“ ist rundgestrickt und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst hergestellt werden. Für „Maker“ habe ich eine Anleitung erstellt.

Der „Zwipf“ kostet 16.00 CHF und ist unter > sapperlot.ch – zwipf erhältlich.

 Zwipf Herstellung         zwipf produkt

 

„zwipf“s können fast überall aufgehängt werden.
Geeignet sind Zweige, Stangen und Gitter in ausreichender Distanz zum Boden. Zu vermeiden sind Auflauerstellen für Feinde (z.B. Katzen).
Als Zufluchtsorte der Vögel bei Gefahren sollten in der Nähe, Bäume oder Sträucher stehen.

zwipf meise

 

Ich habe beobachtet, wie die Kohlmeisen die Sonnenblumensamen aus dem Zwipf herauslösen, öffnen und fressen.
Ein Fressverhalten, welches mich an „slowfood“ erinnert.
Bei der Fütterung von Meisenknödeln frassen die Kohlmeisen schneller und mehr.

1 Kommentar
  1. Hallo zusammen 🙂

    Der Zwipf ist ein regionales Produkt. Dieses verkaufe ich in meiner Region.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar